Aagje Deken und Betje Wolff (Niederlande)


Agatha „Aagje“ Deken (1741 - 1804) war das Kind verarmter Landleute und wurde als Dreijährige zur Waise. Sie wurde in das Waisenhaus der Rhynsburger Kollegianten in Amsterdam aufgenommen und dort erzogen. Einige poetische Versuche Dekens veranlassten die Amsterdamer literarische Gesellschaft Diligentiae omnia, für ihre weitere Ausbildung zu sorgen. 1777 wurde sie Gesellschafterin von Elizabeth „Betje“ Wolff (geb. Bekker, 1738 - 1804), Witwe des reformierten Predigers Adrian Wolff und selbst eine bekannte Schriftstellerin. Gemeinsam schrieben Deken und Wolff eine Reihe von Romanen.

Sara Burgerhart (De historie van mejuffrouw Sara Burgerhart). Verlag 28 Eichen, Barnstorf 2015.
Der erste Roman der Niederlande stammt aus der Feder der Autorinnen Agatha ”Aagje” Deken und Elizabeth ”Betje” Wolff. Bis dahin waren fast alle im Land erschienenen Romane Übersetzungen aus dem Deutschen, Französischen und Englischen, doch dieser trug die stolze Aufschrift ”Nicht übersetzt”.
Die Amsterdamerin Sara Burgerhart ist 20 Jahre alt und lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei einer altjüngferlichen religiösen Tante und deren alkoholkranker Dienerin. Sara leidet unter dem strengen Regiment der alten Dame, ihr gutmütiger Vormund Abraham Blankaart ist viel auf Reisen und kann ihr nicht helfen. Sara reißt aus und findet Zuflucht bei der Witwe Maria Spilgoed, die eine Pension für unverheiratete junge Frauen führt. Die Witwe wird für Sara zu einer engen Vertrauten, und unter ihren Mitbewohnerinnen findet sie schnell Freundinnen. Auch junge Männer interessieren sich bald für sie, und ein Don Juan wird ihr gefährlich ... 175 Briefe von Sara und den Menschen aus ihrer Umgebung beschreiben mit viel Humor den Lebensweg einer sympathischen jungen Frau.

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